In den 2010er-Jahren wurde der Begriff "Blended Learning" vor allem als eine Mischung zwischen reinem Online-Lernen und technologiefreiem Präsenzunterricht definiert. Mit den durch die technologische Entwicklung neu entstandenen Möglichkeiten wurde diese Definition des Begriffs laufend verändert. Untenstehend wird die Zusammenstellung der Begriffsdefinition aus dem Glossar von unterrichten.digital (Blog) übernommen.
<aside> 💡 Siehe weitere Informationen im Blog "unterrichten.digital", der noch weitere Tipps und Einordnungen enthält.
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Unter eLearning wird zunächst ganz allgemein digitales (bzw. „digital unterstütztes“) Lernen und Arbeiten verstanden. Während Präsenzunterricht zumeist an Ort und Zeit in fester Taktung gebunden ist, kann eLearning sowohl im Unterricht, in der Schule als auch zuhause oder an einem anderen Ort stattfinden. In Abgrenzung zu anderen Lernformen ist eLearning „rein digital“ gestaltet. Oder, wie Joscha Falck es mir so schön schrieb: „eLearning findet (platt gesagt) nur vor dem Bildschirm statt“.
eLearning: Methodisch-didaktisch vielfältiger, als es manches Symbolbild vermuten lässt (Canva 2021)
Didaktische Konzepte, die eine Kombination von Präsenzunterricht und eLearning vorsehen, werden als Blended Learning bzw. hybrides Lernszenario oder auch – gerade unter Corona-Bedingungen – hybrides Lernen bezeichnet. Im Vordergrund steht zunächst im Wortsinn die Verknüpfung zweier Lern- und Arbeitsformen in einer didaktischen Planung. Das kann synchron (eine Lerngruppe lernt zeitgleich teils im Klassenraum, teils zu Hause per Videokonferenz oder Kollaborationstool beteiligt), aber genauso auch asynchron (in einer Abfolge von Präsenz- und eLearning-Phasen) geplant sein.
Was bedeutet synchron und asynchron im didaktischen Kontext? In hybriden Lernszenarien, also beim Lernen im digitalen und analogen Raum, gewinnt auch die Planungskomponente Zeit eine neue Bedeutung: Welche Lernaktivitäten sollen zeitgleich, also in synchron geplanten Formaten erfolgen (Videokonferenzen, Chats, Kollaborationstools, …), welche können zeitversetzt, also asynchron, im eigenen Tempo bearbeitet werden? Diese Planungsdimension gewinnt zentrale Bedeutung für die Grundfrage, welche Lernprozesse in der Lerngruppe, welche individuell erfolgen sollen, sowie für Differenzierung und Individualisierung.
Blended Learning als eine Form hybrider Lernszenarien zielt insbesondere auf die möglichst sinnvolle Kombination von Präsenzlernen und eLearning unter Nutzung der Stärken der jeweiligen Formate ab. Hier sind abhängig vom Gesamtkontext ganz unterschiedliche methodisch-didaktische Settings denkbar.
Ziel von Blended Learning: Die Kombination der Vorteile beider Lernformate
Zwei Beispiele für eine mögliche methodisch-didaktische Planung seien hier kurz vorgestellt – natürlich nur als Modelle, aber doch als Beispiele für die flexible Gestaltung von Blended-Learning-Szenarien. Im ersten Beispiel lässt sich die „klassische“ Blended-Learning-Planung in Richtung Flipped-Classroom-Modell erkennen – hier für den Geschichtsunterricht vorstrukturiert.
Im zweiten Beispiel eine Planung von Blended Learning, die noch stärker als die erste Planung offeneres und selbstgesteuertes Lernen mit der LPS-Methode für Blended Learning fokussiert.