Im Rahmen des Teilprojektauftrages 1a Modellschulen Volksschule der IT-Bildungsoffensive ist eine inhaltliche Begleitevaluation vorgesehen. «Die Evaluation hat primär formativen Charakter. Sie ist im Gegensatz zu den Aktivitäten der Qualitätssicherungs- und Risikomanagementstelle (TWZ GmbH) vorwiegend inhaltlich ausgerichtet» (Kompetenzzentrum Digitalisierung & Bildung, 2020, S. 15).
Im Zentrum der Evaluation steht einerseits eine systematische Prüfung von im Projekt generiertem Wissen zur digitalen Transformation von Schulen. Andererseits soll untersucht werden, inwiefern sich die digitale Transformation im Rahmen des Projektes auf die verschiedenen Zielgruppen auswirkt.
Die Leitfragestellungen sind entsprechend der drei im Projekt fokussierten Entwicklungsebenen (Organisations-, Personal- und Unterrichtsentwicklung) der Modellschulen strukturiert. Die Leitfragestellungen für die Evaluation des Teilprojektes 1a Modellschulen Volksschule finden sich in der Abbildung 3.
Abbildung 3. Überblick zu den Leitfragestellungen gemäss den drei Entwicklungsebenen.
Die in den Fragestellungen erwähnten 21st Century Skills beinhalten kognitive, intra- und interpersonelle Schlüsselkompetenzen für das Bestehen im aktuellen 21. Jahrhundert, welche zur interaktiven Mediennutzung, selbstständigem Handeln sowie der Interaktion in Gruppen befähigen. Es gibt in der Literatur mehrere Konzeptualisierungen der 21st Century Skills, welche sich bezüglich der Details teilweise unterscheiden. Wichtige Kompetenzen, welche in den meisten dieser Konzeptualisierungen enthalten sind, bilden Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation, Kollaboration sowie ICT-Kompetenzen ab (z.B. Batelle for Kids, 2021; Genner, 2019; Global Partnership for Education, 2020; National Research Council, 2012; Organisation for Economic Cooperation Development, 2005; van Laar, van Deursen, van Dijk & de Haan, 2020). Das Konzept der 21st Century Skills wird für das Evaluationsvorhaben aus drei Gründen vorgeschlagen. Erstens werden damit Kompetenzen erfasst, welche dank dem Teilprojekt Sankt Galler Volksschülerinnen und -schüler vermehrt vermittelt werden sollen. Zweitens werden im Rahmen der 21st Century Skills unter anderem Kompetenzen erfasst, welche zentral sind für die agile Projektarbeit, wie sie im Rahmen des Teilprojektes an den Modellschulen auf Personal- und Organisationsebene umgesetzt und gefördert wird. Drittens wurde das Konzept der 21st Century Skills bereits in Bezug auf verschiedene Altersstufen von Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrpersonen und Organisationen angewendet, was eine über alle Ebenen kohärente Evaluation ermöglicht.
Nebst den aufgeführten Leitfragestellungen ist es auch von Interesse zu untersuchen, inwiefern die Entwicklungen auf den einzelnen Ebenen gegenseitig zusammenhängen (z.B. Wie hängt die Kompetenzentwicklung von Lehrpersonen mit der Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler zusammen? Wie wirken sich Arten der Zusammenarbeit in der Unterrichtsentwicklung auf die Lehrpersonen- und/oder Organisationsentwicklung aus? Wie beeinflussen sich durch Zusammenarbeit vernetzte Lehrpersonen gegenseitig in Ihrer Kompetenzentwicklung?). Weiter soll nach Möglichkeit untersucht werden, inwiefern es je nach Szenario und/oder Schulzyklus Unterschiede gibt.